Freitag, 19. August 2016

Ein wunderbarer Sommer von Kerry Fisher

Klappentext:
Blühender Oleander, Limonenduft und Herzklopfen – auf Korsika hat Octavia Sheldon unvergessliche Sommer verbracht und immer von einem romantischen Leben im Süden geträumt. Die Realität: englisches Nieselwetter statt Sonnenschein, und Liebe und Leidenschaft kochen auf Sparflamme. Verheiratet mit dem trägen Jonathan verbringt Octavia ihre Zeit vor allem mit Kindererziehung, Elternabenden und Bergen von Dreckwäsche. Als ihre beste Freundin sich scheiden lässt, kommt Octavia ins Grübeln. Was wäre, wenn auch sie selbst ausbrechen würde? Ausbrechen in Richtung Korsika – in Richtung des Mannes, den sie nie vergessen konnte.


Als ich dieses Buch zu lesen angefangen habe, war ich verwirrt. Ich hatte Oleander, Limonenduft, Korsika und eine Octavia abgespeichert - stattdessen handelte das erste Kapitel von einer Roberta. Lesenswert waren die Seiten trotzdem, keine Frage, doch es war schon komisch, wenn von Korsika im ersten Viertel gar keine Rede ist, im zweiten Viertel nur einige Mal erwähnt wird und man erst im letzten Viertel den wilden Thymian von Korsika riecht.

Allerdings ist dies auch meine einzige Kritik - der deutsche Titel samt deutschem Klappentext ist unglücklich gewählt. Der Originaltitel "The Island Escape" und auch der englische Klappentext passen besser zum Buch, in dem es um zwei knapp 40jährige Freundinnen geht, die in ihrem Alltag mit Haushalt, Kindern und Arbeit nicht mehr wirklich glücklich sind.   


Abwechslungsweise handeln die Kapitel von Roberta oder Octavia, wobei im ersten Viertel das Leben von Roberta im Vordergrund steht. Ihr Mann Scott ist ein Egoist und Angeber, ein Grossprotz vom Feinsten. Er geht über Leichen solange es ihm dienlich ist, alles andere ist ihm egal. Roberta hat bald genug und wünscht sich einen Neuanfang. 


Ihrer chaotischen Freundin Octavia scheint es gut zu gehen mit ihrem Waldkindergarten, ihren drei Kindern und Mann Jonathan. Als er arbeitslos wird, merkt Octavia, dass auch sie so langsam nicht mehr zufrieden ist in ihrem Leben. Jonathan ist pedantisch und nervt. War es das, was sie sich von ihrem Leben erträumte? Immer mehr denkt sie an Korsika, an die Zeit ihrer ersten grossen Liebe, als sie frei und rebellisch leben konnte. 


Doch das Leben kam den beiden Frauen dazwischen, und es schreit alles nach einer zweiten Chance. 

Trotz der anfänglichen Verwirrung hat mich der Roman sofort gepackt. Der Einstieg, der auf der Polizeiwache beginnt, ist total gelungen. 

Inhaltlich konnte ich die Gedanken und Taten der so unterschiedlichen Freundinnen gut verstehen, denn ich glaube, jede Frau im Alter der Protagonistinnen (mit und ohne Familie) hatte sicher schon mehrmals vergleichbare Gedanken zu ihrem Leben. Die Autorin versteht es abzuwechseln und bringt eine grosse Spannbreite an Gefühlen aufs Tapet. Ernsthafte Momente wie lustige Situationen halten sich die Waage. Die gegensätzlichen Charaktere wie auch die tiefe Freundschaft, die zwischendurch einiges aushalten muss, sind gut getroffen. 

Der Roman begleitet die beiden Freundinnen über Tiefen und Höhen ihrer Freundschaft und es machte Spass ihn zu lesen.

Fazit: Eine schöne Geschichte über die jahrelange Freundschaft zweier Frauen, über Liebe, Träume und Veränderung.  
4 Punkte.

2 Kommentare:

  1. Hi!
    Eine schöne Rezension. Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen.
    Lg Sonja

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  2. Danke dir! Habe eben deine Rezension zum Buch nachgelesen (und die zum ersten Buch von der Autorin) - dir scheint es ja eben so gut oder fast noch besser als mir gefallen zu haben, schön!
    Liebe Grüsse
    Anya

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