Sonntag, 11. Oktober 2015

Ein zauberhafter Sommer von Corina Bomann

Klappentext:
Die 23-jährige Wiebke muss nach einem quälend langen Winter, einer verhauenen Prüfung und einem zähen Beziehungskampf einfach mal raus. Die Urlaubskasse gibt nicht viel her, und ihre beste Freundin macht Pärchenurlaub, doch Wiebke hat eine wunderbare Alternative: Sie besucht ihre Tante Larissa an der Müritz. Larissa ist genau so, wie Wiebke gern wäre: unabhängig, stark, eine Lebenskünstlerin. Doch Wiebke merkt, dass auch Larissa ihre Zweifel, Schwächen und Sehnsüchte hat. Ihre Gespräche helfen ihnen, die eigenen Wünsche ans Leben klarer zu sehen. Als die Liebe bei beiden einschlägt, wird ihre sommerliche Schicksalsgemeinschaft zu einer emotionalen Achterbahnfahrt.


Von Corina Bomann hab ich bereits "Mondscheingarten" und "Die Weihnachtsreise" gelesen; und ich dachte, da wäre noch ein anders, aber anscheinend doch nicht. Weitere Romane von ihr liegen noch auf meinem SUB. In den Ferien hab ich "Ein zauberhafter Sommer" gelesen, weil ich dachte es passe zum Sommerfeeling. 

Doch es trügt. Wiebke reist spontan und ohne Vorankündigung zu ihrer Tante in ein Dorf nach Mecklenburg-Vorpommern. Schon an der Bushaltestelle trifft Wiebke auf einen komischen Kauz, der über sie schimpft. Auch ihre Tante Larissa ist über ihren unerwarteten Besuch nicht so begeistert. Der Streit zwischen Larissa und Wiebkes Mutter steht im Raum. Doch die beiden Frauen gewöhnen sich aneinander und beginnen sich zu öffnen. Neben dem Tagesablauf, der vor allem aus dem Füttern der Tiere besteht, haben sie genug Zeit für Gespräche. Larissa lernt nebenher ihren neuen Nachbarn, einen bekannten Maler kennen, und Wiebke verbringt, zuerst ungewollt, viel Zeit mit dem komischen Kauz von der Bushaltestelle. Und dann kommt bei beiden Frauen Amor auf Besuch... 

"Ein zauberhafter Sommer" ist ein netter Sommerroman, der mir aber zu "flach" erscheint und einige mich störende Dinge beinhaltet. 

Das erste störende ist die finanzielle Situation: Wiebke reist aus heiterem Himmel zu ihrer Tante, zu der sie seit zwölf Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Ohne Ankündigung. Ohne Geld. Larissa nimmt Wiebke unter der Bedingung auf, dass sie mithelfen muss. Aber heutzutage finde ich das zu einfach, es müsste doch auch geklärt sein, wer fürs Einkaufen etc. Geld ausgibt. Das hat mich erheblich gestört, und ist im realen Leben nicht umsetzbar. Nicht mal meine Mutter würde mich, ohne die finanzielle Seite zu besprechen, aufnehmen. Besonders da es Larissa finanziell auch nicht so rosig geht, müssten meiner Meinung nach im Buch mindestens zwei, drei Sätze über ihre gemeinsame und eben finanzielle Wohnungsituation vorkommen.

Der zweite Störenfried ist der eine Schlenker in der Liebesgeschichte. Die ist zwar einfach gestrickt und für einmal eine Abwechslung zu komplizierteren Geschichten, doch die Autorin konnte dann doch nicht drauf verzichten, kurz vor Schluss doch noch diesen verhängnisvollen Schlenker einzubauen, ohne den in so vielen Büchen kein Autor auskommen will. Ich habs befürchtet und ihn kommen sehen: Larissa sieht Max mit einer anderen Frau und statt beide direkt ansprechen und sich so erhebliche Emotionsachterbahnen zu ersparen, macht sie kehrt und igelt sich ein. Da vorher alles so glatt läuft zwischen beiden, störte mich dieser Schlenker umso mehr. 

Interessant fand ich aber Larissas Arbeit - bemalen von Hochzeitsschuhen. Darüber hätte ich gerne mehr gelesen. Oder auch über ein gemeinsames Kunstwerk von Larissa mit Max - vielleicht Hochzeitsschuhe integriert in ein Bild von ihm?

Das Buch konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Liegt es daran, dass "Der Mondscheingarten" so wunderbar speziell ist und dieses hier im Gegenzug fast zu langweilig wirkt?

Fazit: Nette, aber farblose Geschichte um Aussteiger, Liebe und Lebenszielsuche. Haut mich nicht von den Socken. 
3.5 Punkte. 

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