Donnerstag, 6. November 2014

Brombeerwinter von Sarah Jio

Klappentext:
Die Journalistin Claire Aldridge traut ihren Augen kaum: Es ist Mai, die Brombeeren blühen schon, doch vor ihrem Fenster tobt ein Schneesturm. Das gab es in Seattle zuletzt vor achtzig Jahren. Bei ihren Recherchen stößt Claire auf die Geschichte eines kleinen Jungen, der in dem Unwetter damals spurlos verschwand. Sein Schicksal lässt sie nicht mehr los, denn auch sie muss einen tragischen Verlust verwinden. Immer tiefer taucht Claire in die Vergangenheit ein und ahnt noch nicht, wie sehr diese Spurensuche auch ihre eigene Zukunft bestimmen wird.




Ganz am Anfang war ich entsetzt: ein dreijähriges Kind in der Nacht alleine zu Hause! Aber das war eine andere Zeit, 1933, und es blieb der Mutter anscheinend nichts anderes übrig, als zur Arbeit zu gehen, wollte sie überleben. 

Am Morgen nach so einer Nacht, als Daniel alleine zuhause war und schlief, kommt seine Mutter Vera heim und findet ihn nicht. Nur seinen Teddybär, draussen im Schnee. Der Schnee, ja, das war auch aussergewöhnlich, denn es war Mai.  

Wenn ein Wintereinbruch im Mai mit Kälte und Schnee verbunden ist, während die zarten weissen Blüten der Brombeerranken sich öffnen, nennt man Brombeerwinter. Ich hab noch nie gehört davon, aber es tönt poetisch. So erklärt sich auch der Buchtitel und der Brombeerzweig auf dem Cover.

Daniel wird nicht gefunden. Und die Geschichte geht fast ganz vergessen…. 

Bis 80 Jahre später ein Wintereinbruch mitten im Mai in Seattle für Chaos sorgt. Die Journalistin Claire bekommt von ihrem Chef den Auftrag über dieses Phänomen zu schreiben. Bald schon entdeckt sie die Geschichte von Daniel und ist so angetan, dass sie das Rätsel herausfinden muss. Claire selbst steckt nach einem schweren Unfall in der Krise, und sie und ihr Mann entfremden sich immer mehr, da kommt ihr diese Recherche genau recht und was sie da entdeckt, ist heftig.

Die Autorin wurde vom Lied "Blackberry Winter" von Hilary Kole zu diesem Buch inspiriert. Bei Youtube könnt ihr es euch anhören.  Von Keith Jarrett gibt es eine instrumentale Version davon.

Ich habe das Buch an einem nebligen Tag während einer langen Zugfahrt gelesen. Der Nebel passte perfekt zu dem düsteren Winterwetter in Seattle. Die Geschichte nahm mich gefangen, schnell schloss ich mich Claire an und wollte unbedingt wissen, was damals wirklich geschah. Ungemein schön und traurig zugleich! 

Fazit: Nastüechlifaktor am Schluss und von mir 4.5 Punkte für diese fesselnde Erzählung!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.